In Therapie

En thérapie

Über vier Jahre sind vergangen seit den Terroranschlägen in Paris und dem Tod von Adel Chibane. Die Covid-19-Pandemie hat die Welt grundlegend verändert. Philippe ist mittlerweile geschieden und angeklagt in einem Prozess.

Der junge Robin sitzt auf Philippes Sofa und desinfiziert sich exzessiv die Hände. Die Pandemie hat schon deutliche Spuren bei ihm hinterlassen. Robin leidet unter dem Homeschooling, dem lähmenden Alltag und der allgegenwärtigen Infektionsgefahr.

Die 22-jährige Architekturstudentin Lydia steht am Mittwochmorgen in Philippes Praxis. Sie gibt vor, keine größeren psychischen Probleme zu haben, Philippe fallen aber einige Eigenheiten in ihrem Verhalten auf. Zuvor war sie an Covid-19 erkrankt.

Der Geschäftsmann Alain benötigt von Philippe eine psychologisch stichhaltige PR-Strategie, weil sich während des Lockdowns eine seiner Angestellten im Homeoffice das Leben genommen hat. Er und seine Firma sind massiver Kritik ausgesetzt.

Philippe muss sich eine Supervisorin suchen. Für den bevorstehenden Prozess raten ihm seine Anwälte zu einer professionellen Einschätzung seiner therapeutischen Fähigkeiten. Also nimmt er notgedrungen im Behandlungszimmer einer Analytikerin Platz.

Philippes Anwältin Inès hat um eine Sitzung gebeten und konfrontiert ihn mit einem Vorwurf: Vor 23 Jahren habe Philippe sie schon einmal behandelt. Daraufhin ließ sie eine Abtreibung vornehmen. Doch der Eingriff hat Spuren hinterlassen.

Robin befindet sich auf Philippes Sofa. Seine Eltern haben ihn zur Sitzung begleitet. Eine Scheidung bahnt sich an. Robin steht zwischen den Fronten. Immer wieder eskaliert das Gespräch, die Beziehung zwischen den Eltern ist nicht harmonisch.

Lydia hat die Nacht mit ihrem Ex-Freund Antoine verbracht. Sie hat ihm von ihrer Diagnose erzählt und schließlich zum ersten Mal mit jemandem über ihr Schicksal gesprochen. Philippe hört sie lautstark vor dem Fenster mit Antoine streiten.

Alain nimmt ein weiteres Mal Platz auf Philippes Sofa Platz. Mittlerweile haben ihm die Angriffe gegen ihn einen Platz auf der Titelseite einer Tageszeitung beschert. Er glaubt, eine Verbindung zwischen ihm und dem Journalisten gefunden zu haben.

Philippe sträubt sich noch immer gegen eine Analyse. Doch die Arbeit mit seinen Klienten wird ihm zunehmend unmöglich. Der laufende Gerichtsprozess hinterlässt auch seine Spuren. In dieser Sitzung fordert Claire ihn erneut heraus.

Robin hat zum ersten Mal bei seinem Vater übernachtet. Es lief sehr gut. Doch es gibt eine neue Frau in Damiens Leben und Robin ist unsicher, wie er damit umgehen soll. Noch immer steht er zwischen den Fronten seiner streitenden Eltern.

Lydia hat kaum geschlafen. Eine wichtige Präsentation für ihr Studium steht bevor. Im Gespräch mit Philippe geht es vor allem um ihre Rolle als Schwester eines autistischen Jungen. Fraglich ist, welche Strategien sie sich zurechtgelegt hat.

Alains Kampf gegen die Negativpresse scheint aussichtslos. Doch während das Unternehmen in der größten Krise seines Bestehens steckt, ist Alain ganz unvermittelt nach Griechenland gereist, um seine Tochter Anouk zu besuchen.

Der Prozess beginnt. Philippe muss sich einer gnadenlosen Staatsanwaltschaft stellen. Außerdem tritt Adel Chibanes Witwe als Nebenklägerin auf, noch dazu mit einer Anwältin, die Philippes Integrität als Therapeut massiv in Frage stellt.

Inès hat ihr Versprechen gebrochen: Philippe hatte einer Therapie nur unter der Bedingung zugestimmt, dass sie sich aus seinem juristischen Fall heraushält. Doch Inès hat seine frühere Supervisorin Esther zu einer Aussage im Prozess überredet.

Robin scheint es besser zu gehen. Er achtet mehr auf seine Ernährung und die Gespräche mit Philippe haben auch seine Angst vor dem Virus gemildert. Doch Philippe kommt diese Veränderung zu abrupt. Im Gespräch stellt sich heraus: Der Schein trügt.

Lydia will nach Lyon, um ihre Familie bei der Betreuung ihres autistischen Bruders zu unterstützen. Philippe hingegen sieht wieder einmal Lydias gefährlichen Vermeidungsmechanismus: Sie entflieht ihrer eigenen Krankheit.

Alains Kampf ist verloren. Der Vorstand hat ihn gezwungen, das Unternehmen zu verlassen. Für Alain war das ein Schlag ins Gesicht. Philippe begleitet ihn noch ein Stück tiefer in die Vergangenheit, bis zu den genauen Todesumständen seines Bruders.

Philippe trifft wieder seine Supervisorin Claire. Sein Vater liegt wegen Covid-19 im Krankenhaus. Claire fragt ihn, warum er ihn nicht besuchen will. Der Grund dafür reicht weit zurück in Philippes Kindheit. Claire macht eine Feststellung.

Inès hat einen schweren Fehler begangen, indem sie ihren Freund Simon betrogen hat. Die Beziehung ist vorerst beendet. Als sie von dem Abend des Seitensprungs erzählt, wird immer deutlicher: Am gleichen Tag ist noch etwas anderes.

Robin ist aus der Schule geflüchtet und steht zu früh vor Philippes Tür. Etwas Schreckliches ist ihm in der Schule widerfahren, Philippe kann ihn nur schwer dazu bewegen, es zu erzählen. Die Demütigungen haben eine neue Dimension erreicht.

Lydia hat die erste Sitzung der Chemotherapie hinter sich gebracht. In der Nacht darauf ging es ihr so schlecht, dass sie ihre beste Freundin Selma angerufen hat, um mit ihr ins Krankenhaus zu fahren. Zum ersten Mal hat sie um Hilfe gebeten.

Alain hat um eine Videokonferenz gebeten. Philippe fällt Alains eigenartige Inszenierung auf. Nach der Sitzung erhält Philippe noch Besuch von seiner Jugendliebe Rebecca, die auf Philippes Nachfrage ein erschütterndes Detail offenbart.

Rebeccas Darstellung von der Nacht, als Philippes Mutter einen Selbstmordversuch unternahm, hat die Beziehung zu seinem verstorbenen Vater auf den Kopf gestellt. Offenbar war dessen Rolle in der Familie sehr viel komplizierter.

Inès hat schreckliche Neuigkeiten. Nach starken Schmerzen musste sie ins Krankenhaus eingeliefert werden, wo ihre Schwangerschaft ein tragisches Ende nahm. Doch dann stand plötzlich ganz unverhofft ihre Mutter vor der Tür.

Robin steht ein schwieriger Schritt bevor. Seine Mutter wird nach Brüssel ziehen und er soll entscheiden, ob er mit ihr geht oder bei seinem Vater bleibt. Philippe sieht das Vorgehen der Eltern kritisch. Robin flüchtet sich in eine dritte Option.

Lydia macht Philippe große Vorwürfe. Er hat ihrer Mutter von der Krebstherapie erzählt und damit sein Versprechen gebrochen, mit niemandem über ihre Krankheit zu sprechen. Doch eigentlich verlief die Geschichte ganz anders.

Alains Tochter Anouk hat Philippe um einen Notfalltermin gebeten. Ihr Vater wirke zunehmend verwirrt und labil. Außerdem erzähle er von besorgniserregenden Wahnvorstellungen. Alains psychische Verfassung ist sehr schlecht.

Philippe hat den Prozess überstanden und Pläne für die Zukunft gefasst. In Claires Praxis will er ihr die bevorstehenden Veränderungen näherbringen. Doch sie ist skeptisch und dämpft seine Euphorie. Die Arbeit der Supervision sei noch nicht getan.

Nach dem traurigen Ausgang ihrer Schwangerschaft zieht Inès eine künstliche Befruchtung in Erwägung. Zunächst scheint ihr Plan schon festzustehen, doch im Gespräch mit Philippe bröckelt ihr Vorhaben. Sie tut sich schwer, eine Entscheidung zu treffen.

Robin steht eine schwierige Entscheidung bevor. Der Umzug in eine fremde Stadt würde auch bedeuten, dass er Philippe nicht mehr in seiner Praxis besuchen kann. Doch Philippe versichert ihm, dass das nicht das Ende der Therapie bedeuten muss.

Lydias Krebstherapie ist in Gange und zeigt erste Wirkung. Die Resultate sind vielversprechend. Auch die Beziehung zu Antoine hat sich gebessert, sie lernt mehr und mehr, die Menschen, die für sie da sein wollen, an sich heranzulassen.

Alain hat die stationäre Behandlung abgebrochen. Vom Krankenhaus ist er direkt in Philippes Praxis gekommen, um Philippe darüber zu informieren, dass er die Therapie nicht fortsetzen will. Doch Philippe kann ihn zu einer Sitzung bewegen.

Philippe hat eine Entscheidung getroffen. Er wird seine Praxis in Paris zurücklassen und eine Stelle in Montpellier annehmen. Auch Claire wird ihre Praxis aufgeben. Fraglich ist, warum sie beide so dringend einen Neuanfang wollen.